Andreas Schmid, Bürgermeister Meckenbeuren - ADFC Bodenseekreis

Andreas Schmid, Bürgermeister Meckenbeuren

Bernhard Glatthaar befragte Bürgermeister Andreas Schmid aus Meckenbeuren.

ADFC: Welchen persönlichen Bezug haben Sie zum Fahrradfahren? 

Schmid: Ich bin zugegebenermaßen ein Schönwetter-Radler. Im Sommer nutze ich das Fahrrad auch um ins Rathaus zu kommen oder um Außentermine wahrzunehmen. Dem Pedelec kann ich sehr viel abgewinnen, da ich noch etwas schneller bin, aber trotzdem erholt ankomme.

ADFC: Der Bike-Tower war das herausragende Fahrradprojekt in der Region im Jahr 2011. Ohne Ihre Initiative und Überzeugungskraft wäre es nicht realisiert worden. 
Was war Ihrer Einschätzung nach der Erfolgsfaktor, dass der Gemeinderat und die Projektpartner dieses Projekt angepackt hat? 

Schmid: Wie oft bei zukunftsgerichteten Projekten war es auch hier, dass wir in der Planungsphase die Akzeptanz des Bike-Towers nicht vorhersehen konnten. In der Einschätzung  aller Beteiligten waren jedoch die Chancen des Projektes weitaus höher als die Risiken. 
Ausschlaggebend war, dass alle an die Idee geglaubt haben, die dann zum Bahnhofsfest Realität wurde. 

ADFC: Wo ist Meckenbeuren - vom Bike-Tower abgesehen -  bereits vorbildlich, was die Infrastruktur für Radfahrer betrifft? 
Wo liegen nach Ihrer Einschätzung die drängenden Probleme? 

Schmid: Gerade das Thema Fahrradparken war schon länger im Sinne der  Bürger und Bürgerinnen angegangen worden. Das ist neben den normalen Fahrradständern an den Fahrradboxen ersichtlich, die inzwischen auch am Bahnhaltepunkt Kehlen zur Verfügung stehen. 
Unser Radwegenetz abseits der Hauptstraßen  ist für Touristen sehr reizvoll. Für die Weiterentwicklung der Radwege insbesondere für Pendler und Pedelecnutzer bleibt aber noch genug zu tun. 

ADFC: Welche nächsten Schritte zur Förderung des Radfahrens in Meckenbeuren planen Sie konkret?

Schmid: Wir wollen unsere ansässigen Firmen weiterhin auf den Weg mitnehmen und mit diesen die Intelligente Mobilität leben. Das heißt, dort wo möglich die Nutzung von  Fahrrad oder Pedelec in Verbindung mit dem ÖPNV, der in Meckenbeuren ja auch durch die BOB sehr gut ausgeprägt ist. Hier ist der Bike-Tower das verbindende Glied vom ÖPNV zum Parken und Tanken von Fahrrädern. 

ADFC: Wo sehen Sie die Chancen die das Fahrrad künftig im Bereich der „Intelligenten Mobilität“ (I-Mobility-Projekt der Gemeinde Meckenbeuren) spielen wird?

Schmid: Das Fahrrad wird einen nennenswerten Anteil ausmachen müssen. Das Elektroauto ist momentan noch nicht in der Alltagsanwendung, so dass das Fahrrad insbesondere in einer Flächengemeinde wie Meckenbeuren ein zentraler Ansatzpunkt sein muss. Zwei weitere Aspekte sind im Hier und Jetzt nicht zu vergessen. Viele Wege können natürlich auch zu Fuß zurückgelegt werden; sollte ein Fahrzeug von Nöten sein, bietet das neue Angebot Car-Sharing in Meckenbeuren eine weitere Option. Es ist wichtig, als Gemeinde für viele Bedürfnisse und Rahmenbedingungen ideale Möglichkeiten der Mobilität anzubieten.

ADFC: Wie sehen Sie die Rolle des ADFC in der Zusammenarbeit mit der Gemeinde, und was würden Sie dem ADFC gerne mit auf den Weg geben?

Schmid: Es gibt ganz unterschiedliche Ebenen, in denen der ADFC einen wichtigen Beitrag zur Intelligenten Mobilität beitragen kann. Ich habe ihn in unserem Projekt als guten Berater und hervorragenden Dienstleister kennen gelernt. Ich wünsche mir, dass der ADFC weiterhin das richtige Verhältnis zwischen Dienstleistungen für die Gemeinden und den Landkreis und der Interessensvertretung von Radfahrern und Radfahrerinnen findet. 

ADFC: Herzlichen Dank für das Interview.


https://bodenseekreis.adfc.de/artikel/andreas-schmid-buergermeister-meckenbeuren

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

    weiterlesen

  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

    weiterlesen

  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

    weiterlesen

  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

    weiterlesen

  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

    weiterlesen

  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

    weiterlesen

Bleiben Sie in Kontakt