Bruno Walter, Bürgermeister Tettnang - ADFC Bodenseekreis

Bruno Walter, Bürgermeister Tettnang

Bernhard Glatthaar befragte Bruno Walter aus Tettnang.

ADFC: Welchen persönlichen Bezug haben Sie zum Fahrradfahren?

Walter: Das Fahrrad war für mich von Kindheit an ein wichtiges Fortbewegungsmittel, um von A nach B zu kommen. In der Kindheit und während der Jugendzeit zur Schule, zum Fußballtraining und in der Freizeit, später dann vor allem als Sportgerät und heute für gemeinsame Familienaktivitäten.

ADFC: Tettnang hat mit der sogenannten Innerörtlichen Entlastungsstraße einen Straßenbaumarathon hinter sich, das erklärte Ziel einer wirksamen Entlastung der Innenstadt ist aber noch nicht vollständig erreicht. Welche Maßnahmen sind aus Ihrer Sicht noch erforderlich, um das Zentrum vom Durchgangsverkehr zu  befreien?

Walter: Die Grundlage für die Herausnahme des Verkehrs und damit der erste Schritt war der Bau der Entlastungsstraße, die eigentlich eine Verlagerung des Verkehrs bedeutet. Der zweite Schritt ist jetzt die Umgestaltung in einen verkehrsberuhigten Geschäftsbereich mit Tempo 20 und dem Schwerlastverkehrs-Verbot, der dritte Schritt der Umbau, die Neugestaltung der Karlstraße sowie der angrenzenden Bereiche. Hierzu wird ein städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt, die Ergebnisse sollen bis zum Sommer vorliegen.

ADFC: Wo ist Tettnang bereits vorbildlich, was die Infrastruktur für Radfahrer betrifft? Wo liegen nach Ihrer Einschätzung die drängenden Probleme?

Walter: In Sachen Radverkehr haben wir noch sehr großen Nachholbedarf, von vorbildlich will ich deshalb nicht sprechen. Sehr gut ist sicherlich der gegründete Arbeitskreis Radverkehr, in dem Regelungen und Detaillösungen besprochen und diskutiert werden. Und der sich aus meiner Sicht bewährt hat. In den nächsten Wochen und Monaten ist es das Ziel, über den Gemeinderat ein Radverkehrskonzept in Auftrag zu geben, was für Tettnang überaus wichtig ist. Schwierigkeiten bereitet beim Ausbau des Radwegenetzes sicherlich, dass wir im Bodenseekreis die größte Flächengemeinde mit einer starken Zersiedelung sind und dass sich im Stadtkern auf nur 300 Meter Luftlinie die ganzen Verkehrsströme von Ost nach West und Nord nach Süd kreuzen.

ADFC: Welches sind die nächsten Schritte zur Förderung des Radfahrens in Tettnang?

Walter: Die Aufstellung eines Radwegekonzeptes.

ADFC: Was erhoffen Sie sich von der Zusammenarbeit mit dem ADFC?

Walter: Eine konstruktive Zusammenarbeit, Impulse und fachliche Ratschläge bei der Lösung der bestehenden Herausforderungen und durchaus auch kritische Anmerkungen bei Problemstellen.

ADFC: Vielen Dank für das Interview.


https://bodenseekreis.adfc.de/artikel/bruno-walter-buergermeister-tettnang

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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