Jan Zeitler, Oberbürgermeister Überlingen - ADFC Bodenseekreis

Jan Zeitler, Oberbürgermeister Überlingen

Jan Zeitler ist seit 2017 Oberbürgermeister der Stadt Überlingen. Die Fragen stellte Karl Honnen.

ADFC: Herr Zeitler, welchen persönlichen Bezug haben Sie zum Fahrradfahren?

Zeitler: Seit meiner Kindheit bin ich ein begeisterter Radfahrer, mit Beginn meiner Studienzeit auch Mountainbike-Fahrer auf befestigten Wegen. Radfahren verschafft meiner Frau und mir einen wunderbaren Ausgleich zum Arbeitsalltag. Aktuell beschäftigen wir uns privat mit dem Thema „E-Bike“, sind uns aber noch nicht ganz schlüssig, ob wir tatsächlich umsteigen werden.

ADFC: In Überlingen wird gerne und viel Rad gefahren. Wie können wir noch mehr Menschen für das Fahrrad begeistern?

Zeitler: Müssen wir das? Mein Ziel ist es, jedem die von ihm bevorzugte Mobilitätsform anzubieten. Fußgängern und Radfahrern eine adäquate Infrastruktur, Nutzern des ÖPNV gute Konditionen und angemessene Taktung sowie Autofahrern passende Einfahr- und Parkmöglichkeiten. Jeder soll dann selbst entscheiden können, wie er mobil sein möchte. Ich glaube aber, dass das Fahrrad in der Gesamtschau nach und nach weitere Anhänger finden wird.

ADFC: Die Umsetzung des 2015 beschlossenen Verkehrskonzepts und die Landesgartenschau 2020 werden größere Änderungen für die Radverkehrsführung mit sich bringen. Die Radfahrer erhoffen sich, dass im Zuge dieser umfangreichen Baumaßnahmen die Attraktivität des Radfahrens im Überlingen großen Aufschwung erfährt. Was sind aus Ihrer Sicht die Herausforderungen der Umsetzung dieser Konzepte in den nächsten Jahren?

Zeitler: Zur Landesgartenschau 2020 werden wir in der neuen Bahnhofstraße den Fahrradstreifen voll nutzen können. Bis zur Fertigstellung des Parkhauses Therme im Jahr 2020 wird dieser noch temporär für Parkplätze bereitgestellt, um den enormen Parkdruck nach Wegfall des Parkplatzes am Bahnhof Therme (dem zukünftigen Landesgartenschaugelände) etwas zu kompensieren. 201 8 werden wir die Möglichkeiten des Umbaus der Hafenstraße für Radfahrer beraten und beschließen. Wir gehen von einer Fertigstellung der erforderlichen Tiefbauarbeiten bis zur Landesgartenschau aus, so dass auch dieser wichtige Baustein des Radverkehrskonzept umgesetzt sein wird. Ziel muss es sein, Radfahrern eine vernünftige West-Ost-Verbindung durch Überlingen anzubieten. Herausforderung wird dabei, wie es mit der Jakob-Kessenring-Straße weitergehen könnte. Da wir bei der Umsetzung des bestehenden Verkehrskonzeptes alle Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger, Radfahrer und motorisierte Verkehrsteilnehmer gleichermaßen berücksichtigen möchten, könnte ich mir hier einen gemeinsamen Verkehrsraum für alle Verkehrsteilnehmer vorstellen.

ADFC: Was erhoffen Sie sich von der Zusammenarbeit mit dem ADFC?

Zeitler: Der ADFC ist in allen Fragestellungen zum Thema „Radfahren“ ein kompetenter Ansprechpartner. Ich erhoffe mir einen konstruktiven Austausch und eine gute Zusammenarbeit.


https://bodenseekreis.adfc.de/artikel/jan-zeitler-oberbuergermeister-ueberlingen

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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