Wilfried Franke, Amt für Kreisentwicklung - ADFC Bodenseekreis

Wilfried Franke, Amt für Kreisentwicklung

Interview mit Wilfried Franke

Wilfried Franke, der Leiter des Amtes für Kreisentwicklung im Landratsamt hat im Jahr 2001 dem Radverkehr mal wieder einen entscheidenden Impuls gegeben. Bernhard Glatthaar stellte für den ADFC drei Fragen an ihn.

ADFC: Herr Franke, welche Berührungspunkte hat das Amt für Kreisentwicklung mit dem Fahrradfahren?

Franke: Radwegeplanung im Bodenseekreis erfolgt auf der Grundlage einer vom Amt für Kreisentwicklung im Jahre 1997 mit allen Gemeinden und Verbänden abgestimmten und vom Kreistag beschlossenen Radwegenetzkonzeption. Schritt für Schritt wird dieser „Bedarfsplan“ in den nächsten Jahren umgesetzt.

Das Amt für Kreisentwicklung hat dabei eine Koordinierungsfunktion für die geplanten neuen Radwege an Bundes-, Landes- und Kreisstraßen. Koordinieren bedeutet, die verschiedenen, zum Teil widerstreitenden Interessen bestmöglich unter einen Hut zu bringen. Dabei stehen im Regelfall Fragen des Naturschutzes, der Wasserwirtschaft, der Verkehrssicherheit etc. im Mittelpunkt.

ADFC: Auf welchem Gebiet der Radverkehrspolitik besteht nach Ihrer Meinung im Bodenseekreis der größte Handlungsbedarf, und wo würden Sie sagen, ist der Bodenseekreis bereits vorbildlich?

Franke: Großen Handlungsbedarf sehe ich in den nächsten Jahren insbesondere in der Weiterentwicklung des Bodenseeradweges, vor allem im Abschnitt des Bodenseekreises. Hier zeigt sich immer mehr, dass die vorhandene Infrastruktur an vielen Stellen den Hunderttausenden von Radfahrern insbesondere in der Sommersaison nicht mehr gewachsen ist. Die Zielkonflikte zwischen Radfahren und Naturschutz oder zwischen Fußgängern und Radfahrern nehmen zu und damit einhergehend natürlich auch die Beschwerden. Hier müssen wir uns fragen, wie wir diesen wichtigsten Radweg am Bodensee weiterentwickeln können, damit er auch noch in 5 oder 10 Jahren seine Funktion als wichtiger Baustein im touristischen Angebot erfüllen kann. Deshalb arbeiten wir an einem Entwicklungskonzept Bodenseeradweg, um Lösungsmöglichkeiten für die verschiedenen Problempunkte im Bodenseekreis zu finden.

Ebenfalls großen Handlungsbedarf sehe ich in einer Verbesserung der Verknüpfung der verschiedenen Verkehrssysteme, insbesondere der des Umweltverbundes. Deshalb haben wir im Jahr 2001 eine neue Zusammenstellung notwendiger Bike-&-Ride-Anlagen beim Umwelt- und Verkehrsministerium vorgelegt und hoffen dass die im Jahr 2002 zugesagten drei neuen Fahrradtriebwagen auf der Bodenseegürtelbahn zum Einsatz kommen werden.
Wo der Bodenseekreis bereits vorbildlich ist, mögen andere beurteilen.

ADFC: Welche Funktion kann der ADFC bei der Verbesserung der Situation übernehmen?

Franke: Der ADFC ist Impulsgeber und Motor für viele Projekte und Maßnahmen des Radverkehrs im Bodenseekreis. Er ist ein wichtiger Partner bei der kontinuierlichen Verfolgung der Radverkehrsinteressen der Bevölkerung.


https://bodenseekreis.adfc.de/artikel/wilfried-franke-amt-fuer-kreisentwicklung

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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