Noch viel Potential bei „sag‘s doch“
Wer Verbesserungsvorschläge hat, kann diese über das Internetportal sags-doch.de melden und damit die passende Behörde erreichen.
Eine ungünstige und benachteiligende Radwegführung im Kreisverkehr? Ein unnötig gesperrter Radweg wegen einer Baustelle? Ein benutzungspflichtiger Radweg, der an einer unübersichtlichen Stelle endet und somit die Radfahrer beim Einfädeln auf die Fahrbahn gefährdet?
Wer Verbesserungsvorschläge hat, kann diese über das Internetportal sags-doch.de melden und damit die passende Behörde erreichen.
Hat man ein Anliegen erstellt, so wird man über die folgenden Bearbeitungsschritte – wie z.B. Weiterleitung an die passende Behörde – per Email benachrichtigt. Dies erfolgt nach der Meldung innerhalb weniger Tage.
Danach wird es ruhiger. Bis man wieder etwas von der Meldung hört, kann es Wochen, Monate oder sogar Jahre dauern. Mit dem Portal ist es für Bürger zwar einfacher geworden, ein öffentliches Anliegen vorzubringen, die Lösung jedoch fällt den Behörden oft weiterhin schwer. Die Initiative des Bodenseekreises, das Schwarmwissen der Bürger zu nutzen, ist prima. Es kann ein Frühwarnsystem sein und durch die Häufung von Meldungen eine hohe Relevanz verdeutlichen.
ABER: „Sag´s doch“ durch den Bürger reicht nicht, wenn die Behörden nicht reagieren können – oder manchmal vielleicht auch nicht wollen. Der „sag‘s-doch“-Bürger wünscht sich nicht unbedingt immer sofort eine umfangreiche Baumaßnahme. Manchmal sind Lösungen auch einfach umsetzbar, ohne hohe Kosten und großen Aufwand.
Der tödliche Radunfall in Waltenweiler in Friedrichshafen Ende 2023 war bereits ein Jahr zuvor Thema auf dieser Plattform. Es hätte in einem ersten Schritt vielleicht einfache Lösungen gegeben, die nicht perfekt, aber doch zur Sicherheit dieser kritischen Stelle beigetragen hätten.
„Sag´s doch“ ist ein erster Schritt. Es bleibt zu hoffen, dass die Behörden bei den Lösungen praktikablere, einfachere und weniger bürokratische Wege suchen und die Plattform als die Chance nutzen, die sie darstellt.
(Ulli Romahn, 2024)